Bei einer Vorstellung des Circus Paul Busch in Bautzen stürzte am gestrigen Samstag kurz vor 18 Uhr eine Trapezartistn aus etwa fünf Metern Höhe ab und starb noch an der Unfallstelle, wie unter anderem der MDR berichtet. Die Vorstellung sei von rund 100 Zuschauern besucht gewesen. "Das Kriseninterventionsteam war sofort im Einsatz und hat die Gäste und auch die anderen Zirkusmitarbeiter betreut", so Polizeisprecher Stefan Heiduck. Die Polizei richtete ein telefonisches Betreuungsangebot ein. Nach ersten Angaben der Polizei wird das Unglück als Arbeitsunfall eingestuft. Hinweise auf ein Fremdverschulden gebe es derzeit nicht.

Unser Mitgefühl gilt den Angehörigen.

Nach übereinstimmenden Meldungen handelt es sich bei der verunglückten Artistin um die 27-jährige Marina Barcelò.

Nun liegt das Obduktionsergebnis vor. Wie eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft Görlitz gegenüber MDR Sachsen kommuniziert hat, wurde bei der 27-jährigen Artistin "eine schwerste Quetschung des Schädels infolge eines massiven stumpfen Schädel-Hirn-Traumas gegen die rechte obere Kopfregion" festgestellt. Ein Einwirken Dritter könne ausgeschlossen werden, es handele sich somit um ein Unfallgeschehen.

Die Mutter der verunglückten Artistin erhob im spanischen Fernsehen den Vorwurf, dass der Circus eine Mitschuld am Tod ihrer Tochter habe. Sie spricht von einer hohen Arbeitsbelastung, weswegen ihre Tochter sehr müde gewesen sei. "Es war ein Unfall, der auf Ablenkung, Erschöpfung oder Stress zurückzuführen war", sagte die Mutter im Interview mit dem Sender "antena3". MDR Sachsen bat den Circus um eine Stellungnahme dazu. Eine Antwort dazu liegt noch nicht vor.

Eine Gedenkfeier für Marina Barcelò ist laut dem Bericht im Circo Stromboli geplant, wo sie ihre Ausbildung erhalten hat.