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Jonas


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Die letzte diesjährige Tournee-Station des Circus Royal in der Schweiz ist Buchs. Über das dortige Gastspiel berichtet das Tagblatt, dem gegenüber Oliver Skreinig eine neues Zelt mit neuer Sitzeinrichtung für die anschließende Voralberg-Tournee ankündigt.
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Stefan


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Markus hat Folgendes geschrieben:
"Noch nie zuvor waren die Zeiten so schwer, einen Zirkus in der Schweiz wirtschaftlich erfolgreich zu führen", sagte Royal-Direktor Oliver Skreinig dem Tagblatt. Die öffentliche Hand könne durch eine Reduktion der Mieten für Plätze, Gratis-Strom und -Wasser, unbürokratische Bewilligungen fürs Plakatieren sowie unkomplizierte Bewilligungsverfahren wichtige Hilfe bieten, erklärte Skreinig.

Skreinig verschwieg nicht, dass die wirtschaftliche Situation des Circus Royal angespannt ist. Dennoch glaubt er an eine erfolgreiche Zukunft. Die Vorbereitungen für nächste Saison seien in vollem Gang, das Programm stehe. Er sei zuversichtlich, dass die Saison wie geplant starten kann, betonte der Zirkusdirektor und -besitzer.

Am 2. Oktober hatte der 24-jährige Stanislas Gutzwiller aus Basel eine Crowdfunding-Aktion für Skreinigs Zirkus gestartet. Als Zirkus-Fan hat er einen Gönnerverein zur Rettung des Circus Royal gegründet, "weil ich nicht zusehen kann, wie ein Stück Kultur, das mir sehr am Herzen liegt, nach und nach aus dem Erscheinungsbild dieses Landes wegradiert wird". Oliver Skreinig freut sich über diese Rückendeckung, auch wenn die Aktion nur bescheiden läuft. Nur schon die moralische Unterstützung sei ein sehr wichtiges Signal.


Wie der Blick berichtet, beteiligten sich an der Crowdfunding-Aktion zwölf Unterstützer. Insgesamt kamen 2.821 Schweizer Franken zusammen. Direktor Oliver Skreinig sagt dazu: "Dies ist überhaupt keine Tragödie. Ich habe Privatpersonen im Rücken, die den Circus finanziell unterstützen." Am 06. März soll in Weinfelden die Premiere der Saison 2020 stattfinden. Im Programm sollen unter anderem Kamele, Lamas, Haustiere und eine Rollschuhnummer zu erleben sein.

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Markus


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Das Tagblatt berichtet über die aktuelle Situation des Circus Royal. Artisten und Mitarbeiter seien in der Saison 2019 nur teilweise oder gar nicht bezahlt worden, heißt es unter Berufung auf Mitarbeiter. Vier moldawische Mitarbeiter ohne Arbeitsbewilligung wurden von der Polizei festgenommen. Nachdem die Artisten im österreichschen Dornbirn ankündigten, nicht mehr länger zu arbeiten, habe Direktor Skreinig sich mitten in der Nacht mit seiner Sekretärin aus dem Staub gemacht und alles zurückgelassen. Die Infrastruktur sei tagelang liegengeblieben, die Tiere seien zurückgelassen worden. "Ein paar Tage später wurden sie dann abgeholt."
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Stefan


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Das Tagblatt hat weitere Recherchen angestellt. Unter anderem bei der Stadt Kreuzlingen und dem Kanton Thurgau. Da es sich um eine privatrechtliche Angelegenheit handle, müssten die Betroffenen den zivilrechtlichen Weg einschlagen, so die Informationsbeauftragte beim Kanton Thurgau. Als die Zeitung am Firmensitz des Circus Royal klingelte wurde mitgeteilt, dass sich Oliver Skreinig "irgendwo in Deutschland" aufhalte.

In einem weiteren Bericht kommt unter anderem Filip Vincenz, der Präsident des Club der Circus-, Variété- und Artistenfreunde Schweiz, zu Wort. "Der Name Circus Royal hat gelitten", schätzt er die Situation ein. "Es war ein Samstagabend und die Vorstellung unüblich schwach besucht", sagt Vincenz über einen Besuch bei Royal zu Beginn der Saison. Schon damals habe er gedacht, dass sich der Circusbetrieb so nicht finanzieren lasse. "Auch von aussen sah es nicht gerade einladend aus.", erinnert sich Vincenz, lobt aber gleichzeitig das Programm. Zur wirtschaftlichen Situation von Circusunternehmen sagt er: "Bis jetzt reichten die Reserven aus, um eine zuschauermässig schwächere Saison zu überbrücken. Werfen mehrere aufeinanderfolgende Saisons zu wenig Gewinn ab, geht es dann einfach nicht mehr."

Sascha Landheer von circustime.ch schätzt im gleichen Bericht, dass "in absehbarer Zeit noch weitere Zirkusse schließen müssen". Der klassische Zirkus werde nach seiner Einschätzung früher oder später sogar ganz aussterben.

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Markus


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Die SonntagsZeitung fasst die Vorgänge um die Tournee 2019 des Circus Royal und ihr dramatisches Ende zusammen.
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Stefan


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Nun hat die Staatsanwaltschaft Thurgau beim Bezirksgericht Kreuzlingen Anklage gegen Royal-Direktor Oliver Skreinig erhoben, wie unter anderem das Tagblatt berichtet. Folgende Delikte werden ihm demnach vorgeworfen: mehrfache Misswirtschaft, mehrfache Unterlassung der Buchführung, mehrfache Beschäftigung von Ausländerinnen und Ausländern ohne Bewilligung, mehrfache Widerhandlung gegen das Strassenverkehrsgesetz sowie Zweckentfremdung von Arbeitgeberbeiträgen. "Der Termin für die Verhandlung ist noch nicht bekannt, es gilt die Unschuldsvermutung" schreibt die Zeitung. Die Anklage fordere keine Haftstrafe, sagt der Mediensprecher der Staatsanwaltschaft Thurgau Marco Breu.

Einige der Tiere des Circus Royal werden gemäß dem Bericht im Internet zum Verkauf angeboten. So etwa drei Watussi-Rinder, die sich in Roggwil BE im Oberaargau befinden sollen. Inzwischen hat der Berner Veterinärdienst eine Kontrolle der Tiere durchgeführt. Dabei seien insbesondere bei den Kamelen Mängel festgestellt worden. Sie hätten offenbar teilweise einen schlechten körperlichen Zustand. Auch die Örtlichkeit, an der sie untergebracht sind, werde kritisiert. Als Konsequenz soll ein Teil der Tiere bis Ende dieser Woche umplatziert werden, der Rest soll später abtransportiert werden. Der Veterinärdienst Bern wird dazu wie folgt zitiert: "Dem Veterinärdienst des Kantons Bern ist die Tierhaltung in Roggwil bekannt. Der Veterinärdienst kennt die Situation vor Ort und ist aktiv. Da es sich um ein laufendes Verfahren handelt, können wir uns nicht weiter zu diesem Fall äussern."

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Markus


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Das Bezirksgericht Kreuzlingen hat den Konkurs über die Firma Circus Royal GmbH eröffnet. Bereits am 26. Juni 2018 ist der Konkurs über die Vorgängerfirma Circus Royal Betriebs GmbH eröffnet worden. Nur zwei Wochen vorher hatte Direktor Oliver Skreinig die neue Firma im Handelsregister eintragen lassen, die nun ebenfalls Konkurs ist. Das berichtet der SRF.

Noch vor wenigen Tagen sagte Skreinig gegenüber SRF, dass er immer noch auf eine Rettung des Zirkus hoffe. Er sei daran, einen Käufer oder einen Partner zu finden. Offenbar ist das jedoch nicht gelungen. Skreinig war für eine aktuelle Stellungnahme zum Konkurs nicht erreichbar.
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Florian Skreinig, Bruder von Royal-Direktor Oliver Skreinig, hat ein Crowdfunding auf der Plattform "Wemakei" gestartet. Skreinig, der in den vergangenen drei Saisons für den Circus Royal gearbeitet hatte, will laut Tagblatt dazu beitragen, "dass die Zirkusmitarbeiter doch noch Geld für ihre Arbeit erhalten". "Die Gagenrückstände belaufen sich auf bis zu fünf Monate und betragen insgesamt 91.200 Franken", sagt Florian Skreinig im Video auf der Crowdfunding-Plattform.
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Stefan


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Das Tagblatt berichtet über den aktuellen Zustand der Wagen des Circus Royal.

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Markus


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Das Tagblatt befasst sich nochmal mit dem Ende des Circus Royal und hat sich hierzu mit Florian Skreinig unterhalten. Dieser sagt über seinen Bruder und Royal-Direktor Oliver Skreinig, den er seit dem Circus-Aus im Vorarlberg nicht mehr gesehen hat: "Ich habe ihm nur geschrieben, dass er in einer Seifenblase lebt, aufwachen müsse. Und ich habe ihm geschrieben, dass er für seine Fehler geradestehen müsse." Die Zirkusinfrastruktur ist dem Bericht Folge zu in der ganzen Schweiz verteilt – unter anderem in Bad Ragaz und St. Fiden.
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Stefan


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Das Bezirksgericht Kreuzlingen hat heute sein Urteil gesprochen, welches noch nicht rechtskräftig ist. Royal-Direktor Oliver Skreinig wurde wegen Verschleppung von Konkursen und Unterlassung der Buchführung zu einer teilbedingten Freiheitsstrafe von zwölf Monaten verurteilt, berichtet unter anderem srf.ch. Diese muss der 42-jährige zur Hälfte absitzen. Zudem darf Skreinig vier Jahre lang nicht mehr als Organ in einem Circus arbeiten. Bereits vier Mal ging der Circus Royal Konkurs. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm etwa vor, von 2010 bis 2018 keine Buchhaltung geführt, keine Jahresabschlüsse erstellt und zudem AHV-Beiträge seiner Angestellten nicht einbezahlt zu haben. Skreinig wiederum wies die Vorwürfe zurück. Er sei das Gesicht nach aussen und Gesellschafter gewesen, aber nie Geschäftsführer. Sein im August 2018 verstorbener Lebenspartner Peter Gasser habe immer die Kontrolle über die Finanzen gehabt. Fast alles sei über Bargeld gelaufen, die Konkurse seien für ihn überraschend gekommen.

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benedikt
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Wie das Konkursamt des Kantons Thurgau auf Nachfrage des Tagblatts erklärt, sei der komplette Wagenpark des Circus Royal im August verkauft worden. Der Käufer sei allerdings nicht bekannt, so die Zeitung.
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Stefan


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Inventar des Circus Royal soll am Wochenende in Gossau versteigert werden. Der derzeitige Besitzer des Wagenparks will das gesamte Inventar verkaufen. Was übrig bleibt, soll verschrottet werden, berichtet das Tagblatt. Dazu gibt es eine Galerie von Teilen des Materials. Wie FM1Today mitteilt, hat der Gossauer Unternehmer Gust Bischofberger das Material vom Thurgauer Konkursamt abgenommen.

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Stefan


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Stefan hat Folgendes geschrieben:
Inventar des Circus Royal soll am Wochenende in Gossau versteigert werden. Der derzeitige Besitzer des Wagenparks will das gesamte Inventar verkaufen. Was übrig bleibt, soll verschrottet werden, berichtet das Tagblatt. Dazu gibt es eine Galerie von Teilen des Materials. Wie FM1Today mitteilt, hat der Gossauer Unternehmer Gust Bischofberger das Material vom Thurgauer Konkursamt abgenommen.


Das Interesse scheint groß zu sein. "Ich wurde seit Donnerstag 1500 Mal angerufen", so der Unternehmer Gust Bischofberger gegenüber dem Tagblatt. In den SRF News wurde dieser Beitrag ausgestrahlt. Darin kommen neben Bischofberger auch Alexander Leumann und Marco Knittel zu Wort.

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benedikt
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Das Bezirksgericht Kreuzlingen hat heute sein Urteil gesprochen, welches noch nicht rechtskräftig ist. Royal-Direktor Oliver Skreinig wurde wegen Verschleppung von Konkursen und Unterlassung der Buchführung zu einer teilbedingten Freiheitsstrafe von zwölf Monaten verurteilt.


Das Thurgauer Obergericht verhandelt nun wegen Verschleppung von Konkursen und Unterlassung der Buchführung gegen Skreinig, nachdem dieser Berufung gegen das Urteil des Bezirksbericht eingereicht hatte. Skreinig fordert in den Hauptanklagepunkten einen Freispruch; die Staatsanwaltschaft kontert mit einer Verdopplung der bisherigen Strafe, wie diverse Medien berichten.
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Circus Royal 2019
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