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Presse: "Noch ist keiner bankrott"
benedikt
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Die Frankfurter Rundschau und andere Medien beschäftigen sich mit der Situation des Zirkus in der Corona-Krise. "Noch ist keiner bankrott", sagt VDCU-Chef Ralf Huppertz. Die rund 300 in Deutschland reisenden Circusse leben laut Huppertz von Rücklagen, Krediten, ein paar tausend Euro staatlicher Soforthilfe oder auch von Hartz IV, viele bekämen Spenden, Bauern brächten Heu für die Tiere.

Beim VDCU mache man sich laut dem Bericht vor allem um die Großen der Branche Sorgen: "Bei den Großen ist es schwieriger als bei den Kleinen." Wenn es im September wieder losgehen sollte und nach den Abstandsregeln „in ein Zelt mit 400 Plätzen nur 100 Zuschauer rein dürfen, können die damit leben. Viele haben sowieso selten mehr“, sagt Huppertz. Bei den Großen jedoch bekomme man die Kosten "nicht mehr rein, wenn man das Zelt nur noch zu einem Drittel befüllen darf."

"Dass wir kein Ziel vor Augen haben, die Unsicherheit, das macht uns fast krank", sagt auch Krone-Manager Frank Keller. Dennoch habe er wenig Verständnis für Zirkusse, die „auf die Tränendrüse drücken“. Wer seine Tiere schon nach zwei Wochen nicht mehr versorgen könne und um Futter und Spenden betteln müsse, sei „als Tierhalter fehl am Platz“. Wegen Zirkussen, die Strom und Wasser nicht zahlten, verlangten die Kommunen heute die Platzmiete im Voraus und Kaution von allen. „Da liegen jetzt 200.000 Euro auf den Konten der Städte“, ärgert er sich.
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Markus


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Der VDCU hat eine Pressemitteilung zur aktuellen Situation der Circusunternehmen veröffentlicht:

"Zu Beginn der Coronapandemie sind viele Zirkusunternehmen in verschiedenen Städten gestrandet oder mussten in ihre Winterquartiere zurückfahren. Nun heißt es, dass Gastspiele unter Auflagen und begrenzten Zuschauerzahlen wieder möglich wären. So erfreulich dies auch klingt, gibt es hier für die Unternehmen mindestens zwei Probleme.

1. Die Stadtverwaltungen wollen keine Plätze zur Verfügung stellen. Selbst Privatplätze oder im Frühjahr bereits zugesagte Plätze werden nicht mehr vergeben.

2. Auch wenn der Zirkus eine Gastspielzusage bekommen würde, ist ein kostendeckendes Gastspiel im Hochsommer mit Pandemiebeschränkungen nicht möglich. Die Monate Juli / August sind in der normalen Zeit für alle Zirkusunternehmen, egal ob groß oder klein, eine schwierige Zeit. Normalerweise erwirtschaftet jeder Zirkus im Frühjahr ein gewisses finanzielles Polster für die Sommermonate. Unter den gegebenen Auflagen und der Einstellung der Bevölkerung ist es zur Zeit unmöglich, die Kosten für Werbung, Transport, Strom, Wasser und Lebensunterhalt für Mensch und Tier einzunehmen. Diese Chance besteht erst wieder ab September/Oktober.

3. Hier appelliere ich an alle Stadtverwaltungen, diese Gastspiele zu unterstützen und an alle Zirkusunternehmer, diese jetzt bereits zu planen. Der Verband hat hier auch schon durch ein Rundschreiben an viele Städte um eine bereitwillige Mithilfe gebeten.

4. Der Verband bittet ausdrücklich alle Gemeinden, in denen Unternehmen noch auf Festplätzen oder Privatplätzen festsitzen, diese noch bis ca. Mitte August zu beherbergen und zu unterstützen sowie bei einem Neustart zu helfen.

Der Verband macht sich große Sorgen um den Weiterbestand seiner Mitglieder, da die Hilfen für Schausteller und Zirkusunternehmen bei weitem nicht ausreichen. Auch die für Schausteller und Zirkusunternehmen finanziell so wichtigen Weihnachtsveranstaltungen dürfen nicht auch noch ausfallen. Wir glauben, dass dies dann endgültig für viele das „AUS“ bedeuten könnte. Man kann sich einfach nicht so viel zusätzliche KfW-Kredite aufnehmen, um ein ganzes Jahr alle seine laufenden Kredit- und Leasingraten, laufende Versicherungen und Grundstückskosten und Lebensunterhalt für die Familien und Tiere zu finanzieren. Wann soll man das denn jemals zurückzahlen, wenn man es überhaupt bekommt???

Hier muss die Regierung unbedingt eine bessere Lösung finden, wie auch immer diese aussieht.

Mit sorgenvollen Grüßen

Ralf Huppertz (1.Vorsitzender)"
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benedikt
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"Für uns ist das hier wie Gefängnis" ist der Titel eines (kostenpflichtigen) Artikels der Welt zu den wirtschaftlichen Auswirkungen der Pandemie für Circusse. Im Mittelpunkt stehen Circus Probst und Circus Busch (Scholl).
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benedikt
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VdCU-Vorsitzender Ralf Huppertz hofft gegenüber der Presse auf die November- und Dezemberhilfen der Politik: "Fast alle großen Zirkusse haben Weihnachtszirkus gemacht", demnach bekämen sie 75 Prozent des Umsatzes im letzten Jahr ersetzt. Schlechter stehe es um die kleinen Familienbetriebe, aber bisher habe noch keiner Insolvenz angemeldet. Was fehle, sei eine Perspektive: "Im Moment kann kein Zirkus eine Saison planen."
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Presse: "Noch ist keiner bankrott"
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